Geschichte

Eine Betrachtung von Mag. Helmut Hödlmoser

Alle sind wir auf dem Weg, und jeder ahnt wohin. Auf diesem Weg begegnen wir Menschen, einige davon sind sehr wichtig. Ich hatte das Glück Herrn Dipl. Ing. Ferdinand Karl zu begegnen. Ein Mann, dessen umfangreicher Beitrag zur Gesellschaft hier nicht beschrieben werden kann. Dazu fehlt der Platz.

Aber der spezifische, In Sachen Sportverein und im Detail, Kunstturnen, sehr wohl. Seine „Turnkarriere“ begann er mit 56 Jahren. Der Preis für das Erlernen der Kippe waren zwei luxierte Daumen. Den Rat des Arztes auf Ruhestellung befolgte er so, dass er sich die Hände auf das Lenkrad und den Schalthebel seines Traktors binden ließ und den ganzen Tag das Feld pflügte. Dass er im nächsten Training wieder anwesend war, war nicht Pflicht, sondern selbstverständlich.

Genauso selbstverständlich war es, dass er dem anfragenden Trainer Gottfried Derndorfer 1968 mit seinen zwei österreichischen Spitzenturnerinnen Ingrid Schütz und Karin Lepitsch den Vereinswechsel zur UNION Leonding ermöglichte. Durch den vereinseigenen Turnsaal war eine Optimierung der Trainingshäufigkeit gegeben. Durch den Tod von Frau Derndorfer 1969 änderte sich das Leben von Gottfried. In seinem weiteren Lebensweg hatte das intensive und häufige Turntraining keinen Platz mehr. Zwei österreichische Spitzenturnerinnen standen nun ohne Trainer da. Es kam zu einer weiteren Begegnung. Frau Lepitsch war mit Herrn Werner Schütz bekannt, der wiederum war Trainingspartner von mir. Ich war durch eine Verletzung (Luxation des Ellbogens) außer Gefecht gesetzt und trainierte mit den Mädchen des ATSV-Leonding, dem ich auch angehörte. Werner sprach mit mir über die Möglichkeit des gemeinsamen Trainings.

Nachdem ausführlich mit DI Ferdinand Karl über weitere Vorgangsweisen gesprochen wurde, einigten wir uns darauf, dass zwei Turner und drei Turnerinnen vom AT SV im Turnsaal der UNION gratis trainieren konnten. Als Gegenleistung bezog ich die zwei Leistungsturnerinnen der UNION in unser gemeinsames Training ein. Ich wurde dadurch schnell bekannt. Dies mißfiel einigen ATSV-Funktionären, sodass mich der damalige Obmann Heinz Ehmer vor die Alternative stellen mußte: Bist du ein ATSV- oder ein UNION Trainer?

Meine Antwort war: Ich bin ein Turntrainer.

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